24. Jan 2022
Die Vögel, die ihren Winter in der Schweiz verbringen, haben sich eigentlich gut an die Verhältnisse unserer Breitengrade angepasst. Dadurch stellt sich die Frage, ob es Sinn macht in die Natur einzugreifen und die Vögel zu füttern.
Die Vögel haben mit 38 bis 42 Grad eine leicht höhere Körpertemperatur als wir Menschen und sie müssen diese auch halten können, um aktiv zu sein. Da das heizen viel Energie verbraucht, müssen die Vögel im Winter genügend fressen. Viele Vogelarten sind eigentlich Insektenfresser, doch durch die Kälte werden diese zur Mangelware und die Vögel müssen auf fettreiche Samen, Nüsse, Körner, verschiedene Beeren und Hülsenfrüchte umsteigen. Dies klingt erstmals danach, dass es sinnvoll sei, den Vögeln einen hilfreichen Dienst zu erweisen und ihnen den Alltag zu vereinfachen. Doch durch die Fütterung werden auch Gefahren für die Vögel geschaffen. Wenn es zu viele Tiere auf einem kleinen Raum gibt, wird das Risiko erhöht, dass Krankheiten eingeschleppt und übertragen werden können.
Im Allgemeinen meint die Vogelwarte Sempach, dass die Fütterung von Vögeln im Winter biologisch gesehen nicht nötig sei. Solang es im richtigen Masse bleibt, ist das Füttern aber auch nicht schädlich. Also muss man kein schlechtes Gewissen haben, wenn man dem Futterhäuschen ab und zu etwas Kleines zusteckt. Es ist zu empfehlen, dieses regelmässig zu reinigen.
Für diejenigen, die für den ganzjährigen Schutz einer artenreichen Vogelwelt sind und gerne etwas dazu beitragen möchten, können durch eine naturnahe Gestaltung des Gartens behilflich sein. Dadurch leistet man nicht nur einen wichtigen Beitrag für die natürliche Vielfalt, sondern hat sie auch gleich vor der eigenen Tür.